Machen Routinen uns sicherer in unsicheren Zeiten?

Eine komische Zeit ist das, unser Betrieb ist stillgelegt, ich bin nicht mehr gestresst, alles scheint still zu stehen. Ein Gefühl, als ob irgendwas auf uns zu rollt, irgendwo ein Krieg tobt, aber wir sind noch weit davon weg. Jeden Tag lacht die Sonne, kommt der Frühling und alles blüht, aber es sind keine Leute unterwegs! Ruhe und Unsicherheit – zwei ganz neue Umstände mit denen wir derzeit umgehen müssen.
Genau in dieser Zeit sehe ich, wie wichtig es ist, in diesem neuen Alltag eine Struktur und Routinen zu behalten. Zu Beginn war dieser Stillstand für mich unwirklich. Ich habe es nicht geglaubt, das kann nicht passieren, das ist sicher bald vorbei… Dann kam ich in die Phase, in der ich in einem Motivations-Tief ankam. Wofür soll ich noch aufstehen? Zum Glück habe ich durch meine Routinen sehr schnell in den Akzeptanz-Modus gewechselt. Sie helfen mir nicht nur die Situation anzunehmen, wie sie jetzt nunmal ist, sondern auch die Vorteile zu sehen.  Natürlich habe ich immer noch diese Phasen, in denen ich mich frage, wie es weiter gehen soll und, was aus uns allen wird.
Aber mir geht es gut und ich konzentriere mich auf die Dinge, die jetzt wichtig sind. Ich achte darauf, wie ich anderen helfen kann und mich mich vor zu viel Masse an ungefilterten Informationen schütze. Außerdem versuche ich mich auf das „danach“ vorzubereiten.
Ein Spruch, den ich neulich gelesen habe beschreibt das sehr gut 

Sei Du der Leuchtturm,
an dem die anderen sich orientieren.

Meine 10 Lieblings-Routinen für Dich:
was Du tun kannst um ruhiger, sicherer, erfüllter und zum Leuchtturm zu werden.

 

  1. THE WORK – probiere es aus, es funktioniert, schreibe Deine Glaubenssätze auf und „beworke“ sie. Alle Unterlagen & Infos unter: https://thework.com und ein Buchtipp dazu unter Punkt 9. Ein CoachingCafé dazu im Dezember auf dem Hofgut Schleinsee. 
  2. Atmen – hört sich einfach an, ist es auch. 

Im Sitzen oder im Liegen, beim Kochen oder unterwegs. Bewusst den Atmen wahrnehmen. 

  Ich atme ein, ich atme aus.

  • Dann fang an auf die Übergange zu achten. 
  • Einatmen 
  • Pause 
  • Ausatmen
  • Pause 
    • Und wer noch eine Stufe weiter gehen möchte 
      • Schau Dir den Atem an, wie ist Dein Atem, wo spürst Du Deinen Atem, ist er schnell der langsam, atmest Du durch Mund oder Nase, wo fühlst Du den Atem überall? 

Komm zurück zum Anfang 

– Ich atme ein, ich atme aus.

Hat sich was verändert? Wie war die Erfahrung? 

3. Dankbarkeit wofür bist Du jetzt gerade dankbar? Finde mindestens 3 Dinge für die Du gerade dankbar bist. 

4. Wie fühle ich mich gerade? Notiere Dir Deine Gefühle und schau was sind die Hauptgefühle und woher kommen diese? Will ich das so? Was will ich fühlen? Das ist schon ein erster Schritt mit Journaling zu beginnen – dazu im CoachingCafé Mai mehr. 

5. Spaziergang oder Waldbaden  – egal wie Du es nennst, geh an die frische Luft, Du bekommst den Kopf frei, siehst schöne Dinge um Dich herum und kommst auf andere Gedanken 

6. Yoga, Meditation & Achtsamkeitsübung– ich bin weniger der „ruhig sitzen bleiben und nach innen lauschen“-Typ. Mit Yoga habe ich etwas gefunden, was mir nicht nur hilft ruhiger zu werden, sondern ich löse auch mein Versprechen mir gegenüber ein, auf mich zu achten und etwas für mich zu tun. Wem das noch viel zu weit weg ist, kleine Achtsamkeitsübungen sind ein erster Schritt. Achtsames Essen mit riechen, schmecken und viel Zeit, achtsames Gehen & dabei sehen, was genau um Dich ist. Achtsames Sprechen & Zuhören… nur eine Sache machen. Probiere es aus eine Sache 100% – es ist nicht zu glauben, wie schwer das sein kann. 

7. Kaffee oder Tee – und ein gutes Gespräch – danach sehe ich vieles in einem anderen Licht, im größeren Zusammenhang… oder ich hatte einfach mal wieder was zum Lachen. 

8. Kochen – hört sich jetzt banal an, ist aber meine Lieblings-Routine, um abends runter zu kommen. Neue Rezepte ausprobieren, manchmal plane ich auch eine ganze Woche, was ich wann kochen will, damit ich das Richtige einkaufe. Wenn es jetzt so ist wie aktuell, geht es eher darum aus dem, was da ist etwas Leckeres zu zaubern. Macht Spaß. 

9. Weiterentwicklung & Lernen – Podcasts hören, Zeitschriften, Blog Artikel und Bücher lesen – was Neues erfahren. Es muss nicht stundenlang sein, z.B. 20 Minuten oder während des Putzens, Zeit lässt sich immer finden. Oft muss ich es mir aber wirklich vornehmen. Und unter uns … hier liegen unzählige ungelesene Bücher. 

Zu meinen Lieblingspodcasts gehören der von Laura Malina Seiler „Happy, Holy & Confident“, „Besser leben mit Yoga“ von YogaEasy und „auf einen Espresso mit Lars Amend“ von Lars Amend. 

Die 3 Bücher kann ich Dir empfehlen: „ich blicks – verstehe dich und handle gezielt“ von Dr. Maja Storch und Johannes Storch (es geht um das Selbstmangement Tool ZRM – da mache ich im November einen Workshop dazu), Auf ins fette pralle Leben – von Ina Rudolph (hier geht es um 10 Experimente und THE WORK – da gibt es im Dezember noch ein CoachingCafé dazu) und dann noch was zum Thema Roman und lesen bevor man einschläft (auch wenn es hier nicht ganz zum Thema passt…) die Romane über die 7 Schwestern von Lucinda Riley.

10. Austausch mit Gleichgesinnten – das ist für mich immer eine wahnsinnig wertvolle Zeit, wenn ich mich mit den coaching4friends – Tanja, Chris und Karin Katja – austauschen kann. 

Probiere aus, was zu Dir passt oder vielleicht ist Dir beim Lesen einer Deiner Routinen eingefallen, für die es jetzt mal wieder höchste Zeit wird? 

#einfachmachen würde ich vorschlagen! Lass mir gerne in den Kommentaren Deine Lieblings-Routine da. Ich freue mich darauf von Dir zu hören. 

In meinem CoachingCafé (hoffentlich wieder gemeinsam auf dem Hofgut Schleinsee und wenn das noch nicht geht wahrscheinlich ONLINE) am 6. Mai sind Routinen unser Thema – Kraft schöpfen im Alltag. Hier finden wir die Motivation für Deine Routinen im Alltag und Möglichkeiten, was Du umsetzen möchtest.

Melde Dich unter verena@coaching4friends.net  an und komm zum CoachingCafé. Lasst mich auch wissen, ob ihr an einem Online-Angebot hierzu interessiert seid! Ich freue mich auf Euch!

Bogenschießen und Corona

Bogenschießen und Corona

Bogenschießen und das Corona-Virus

Und wieder neue Anordnungen. Das öffentliche Leben ist fast eingefroren. In dem Café, in der Kneipe, in dem Theater, wo ich mich in den letzten Tagen noch mit Freunden traf oder mir eine Neuinszenierung anschaute, geht gar nichts mehr. Stündlich werden die Grundfeste unseres Lebens neu auf die Probe gestellt. Plötzlich ist nichts mehr, wie es noch die Woche zuvor war. Nichts ist mehr selbstverständlich, vorhersagbar oder gar planbar. Einige Menschen um mich herum, haben das Gefühl, es zieht ihnen buchstäblich den Boden unter den Füßen weg. „Bis gestern stand ich noch mit beiden Beinen fest im Leben, hatte einen geregelten Tagesablauf, konnte mich auf meinen Terminkalender verlassen und plötzlich das!“ sagte ein Klient zu mir.

Ja, der Untergrund meines Lebens, meiner Arbeit, meines täglichen Tuns ist aufgeweicht, ist instabil geworden. Wir bewegen uns auf unsicherem Terrain. Plötzlich stehen wir nicht mehr fest mit beiden Beinen im Leben. Vielleicht bekommen wir das Gefühl, dass der Boden unter uns nachgibt – wir in unserer Angst versinken. Wie schnell verändert ein Virus alles. Unser Bedürfnis nach Sicherheit und Planbarkeit hat sich völlig in Luft aufgelöst.
Jedoch bedarf es häufig gar keinem Virus. Eine plötzliche Trennung, Verlust eines Freundes oder eine Krankheit bringen mich ins Grübeln, lassen mich zweifeln, machen mir Angst. Wo ist meine innere Stärke, meine Selbstvertrauen – meine Standfestigkeit im Leben abgeblieben?

Gerade beim Bogenschießen erfahre ich, wie es ist, wenn mir die nötige Standfestigkeit fehlt. Ich fühle mich nicht mehr fest verbunden mit dem Boden. Meine Stabilität für einen gelungen Schuss geht verloren. Selbst wenn ich technisch noch so sauber im Ablauf schieße, wird der Pfeil nur selten das gewünschte Ziel erreichen. Also, was tun?

Dazu möchte ich Euch gerade jetzt in dieser unsicheren Zeit für eine kurze Übung (7 bis 10 Minuten) einladen:

  • Suche Dir einen Platz in Deiner Wohnung oder noch besser draußen in der Natur, wo Du Dich so richtig wohlfühlst.
  • Setze, stelle oder noch besser lege Dich an diese Stelle.
    Wenn Du stehst, achte bitte auf einen schulterbreiten Stand. Knie sind ganz leicht abgewinkelt, um eine Überdehnung in den Knien zu vermeiden. Stehe aufrecht (der Scheitel Deines Kopfes ist wie an einem Faden aufgezogen) und finde durch leichte Pendelbewegung Deinen eigenen Schwerpunkt. Komme zur Ruhe. Spüre nach.
  • Atme tief ein und spüre, wie Deine Füße, Dein Gesäß, Dein Körper von der Erde getragen werden.
  • Bei jedem Ausatmen sinke tiefer und tiefer in den Boden hinein. Verbinde Dich mit ihm.
  • Bei jedem Atemzug – nehme Dich wahr – alles ist willkommen:
    Welche Bilder, Empfindungen, Eindrücke, Gedanken kommen hoch?
  • Halten den schönsten Gedanken, das schönste Bild, die schönste Empfindung fest, indem Du sie innerlich oder laut aussprichst. Wiederhole diesen Vorgang so lange, bis all Deine anderen Gedanken zur Ruhe kommen.
  • Spüre nach, wie sich die Gedanken verändert haben.

Hinweis: Je regelmäßiger Du diese Übung durchführst, umso schneller kommst Du zur Ruhe.

Ich bin gespannt auf Eure Erfahrungen – würde mich riesig über Kommentare freuen

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